Der Hochschulsport Aachen führt jedes Jahr eine Ski- und Snowboardfortbildung durch. Aufgrund der weltweiten Covid-19 Pandemie musste die Fortbildung 2020 abgesagt werden. Die Fortbildung 2021 konnte durch ein umfangreiches Hygiene Konzept vom 14. – 20. Dezember stattfinden. Sie richtet sich an angehende Ski- und Snowboardlehrende, sowie als Fortbildung für diejenigen die schon die Ausbildung abgeschlossen haben.
Die Fortbildung vermittelt durch Ausbilder des DSLV aktuelle Themen aus Fahrpraxis, Didaktik, Methodik und Theorie. Die Fortbildung beinhaltet 4,5 Skitage, in denen jeweils eins der genannten Themen an einem Tag im Fokus steht. Nach Ankunft am Mittwochmorgen, den 15.12. ging es nach einem Frühstück direkt auf die Piste zum gemeinsamen Aufwärmen aller Teilnehmer. Geleitet wurde das Aufwärmprogramm von zwei Teilnehmern, die vorher von den Ausbildern instruiert worden waren. Da aufgrund der Covid-19 Situation die meisten der Teilnehmer eine längere Zeit nicht auf dem Snowboard standen, wurde der Vormittag als lockeres Einfahren gestaltet. Im Verlauf des Tages wurden die Teilnehmer in zwei kleinere Gruppen eingeteilt, um am Berg jeweils persönlich ein Feedback zur beobachteten Abfahrt durch die Ausbilder zu erhalten.
Am zweiten Tag am Berg stand die Fahrtechnik im Fokus. Vermittelt durch die Ausbilder wurden verschiedene Techniken beigebracht oder intensiver trainiert. Im Fokus stand das kontrollierte Fahren am Berg, sowie das Kontrollieren der Geschwindigkeit auf beliebig steiler Piste. Der dritte Tag wurde genutzt, um auf die Methodik des Snowboardfahrens einzugehen. Hier wurde den Teilnehmern das demonstrative Fahren gezeigt, welches unter anderem sehr wichtig ist für das Lehren der Grundkenntnisse bei Anfängern im Snowboarden. Die Übungen dazu wurden genutzt, um das Bewegungssehen und die Fehleranalyse zu schulen. Es wurde auch darauf Wert gelegt beim gegenseitigen Feedback ein einheitliches Raster zu benutzen, welches beim Board beginnt, über die Sprunggelenke, Knie, Hüfte bis hin zur Schulter alle wichtigen Achsen beim Snowboarden miteinbezieht. Nachmittags wurde von jedem Teilnehmer eine Videoanalyse gemacht, welche am Abend zusammen angeschaut wurde und von den Ausbildern hinsichtlich Fahrtechnik bewertet wurde. Dabei stand das Fahren von unterschiedlichen Radien in sich veränderndem Gelände im Fokus.
Am vierten Tag standen verschiedene wählbare Neigungsgruppen zur Auswahl. Aufgrund der Größe der Snowboardergruppe wurde entschieden in den Snowpark von Corviglia zu gehen, um dort die Grundlagen am Kicker zu lernen, bzw. üben. Dabei wurde auch wieder auf die Methodik geachtet, um das Vermitteln von Kenntnissen zu üben. Dabei wurden wieder
Videoaufnahmen gemacht, welche direkt nach dem Sprung mit den Ausbildern zusammen angeschaut und analysiert wurden. So konnte direkt und detailliert auf Fehler aufmerksam gemacht werden und diese im nachfolgenden Sprung korrigiert werden. Am letzten Tag zwischen einem vertieften Training im Park und einem Carving Training gewählt werden. Dort wurde der Fokus auf das Einleitung der Kurven gerade in steilerem Gelände gelegt und dies mit Videoanalysen unterstützt.
Nach den Trainingseinheiten mit den Ausbildern konnte noch frei gefahren werden. Ein täglich wechselndes Küchenteam bereitet in der Großküche das Abendessen für die Teilnehmer/innen und Ausbilder/innen. Einmal pro Fortbildung steht jeder der Teilnehmenden in der Küche. Dieser Programmpunkt bereitet die angehenden Lehrenden auf die Extratouren mit Selbstversorgung vor.
Das Abendprogramm gestaltete sich von Tag zu Tag unterschiedlich. Da viele neue Teilnehmer dabei waren, wurde am ersten Abend ein Kennenlernen veranstaltet. Am zweiten Abend sollten die Teilnehmer in Gruppen eine Problemstellung erörtern, die so auf Extratouren auftreten kann. Thema, welches von den Obleuten vorgestellt wurde, war sexualisierte Gewalt und die daraus folgenden speziellen Herausforderungen durch die Form als Gruppenreise, wie sie Extratouren darstellen. Der dritte Abend bestand aus einem Vortrag über Ski und Skischuhe und deren technischen und physikalischen Grundlagen. Der letzte Abend wurde als Teilnehmerabend veranstaltet, um einen Einblick in die Organisation einer Extratour zu erhalten und den Zusammenhalt der Sportgruppe zu fördern.
Zusammengefasst konnte jeder Teilnehmer der Fortbildung sowohl neue Lernimpulse und Techniken mit nach Hause nehmen, sowie bereits bekannte Inhalte aus der Ausbildung wiederholen. Dadurch können die Übungsleiter auf den Extratouren auf ein konstant hohes Fachwissen zurückgreifen, und Snowboardlehrer welche seit langem keine Gruppe mehr unterrichteten, können ihr Wissen auffrischen. Insbesondere die neuen Teilnehmer erhielten einen Einblick in die Methodik und Didaktik des Snowboardfahrens und so eine neue Perspektive auf ihren Sport.
Der Verfasser dieses Textes bedankt sich bei den beiden Ausbildern Benjamin Schönle und Ramon Marställer für die lehrreichen, intensiven und schönen Tage in St. Moritz.