Eurokonstantia 2019

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Tag 1 (DO):

Morgens 07:30 Uhr in Aachen, Nebelschwaden ziehen über die Gleise an der Bärenstraße, die nächtliche Ruhe wird nach und nach vertrieben von einer immer größer werdenden Meute von zum Teil noch leicht alkoholisierten Handballern. Auch die Entbehrungen der vergangenen Nacht kann die meisten der angemeldeten 41 jungen Leute nicht davon abhalten sich den bevorstehenden Strapazen auszusetzen – nur 2 der Kameraden sind wie vom Erdboden verschwunden und können auch des Späteren in ihren Privatgemächern nicht aufgefunden werden (#einbisschenschwundistimmer). So werden nach einiger Fachsimpelei über die Totalausfälle während der Asibar in der vorangegangenen Nacht die Privatkutschen bestiegen und die weite Fahrt gen Konstanz auf sich genommen. (Dem geneigten Leser mag auffallen, dass ein Tempus-Wechsel folgt. Präsens ist mir einfach zu anstrengend.) Nach einigen gemeinsamen Verpflegungsstopps auf der knapp 600km langen Reise, welche trotz des befürchteten Feiertagsverkehrs überraschend entspannt ablief, begann das noch viel mehr gefürchtete Entladen der Autos. 1000e Liter Hopfenkaltschale mussten wieder einmal über eine gefühlte Halbmarathon-Distanz zum Zeltplatz transportiert werden. Zum Glück standen uns dieses Jahr ein Hubwagen und eine Sackkarre zur Verfügung (DANKE an Konstanz!), sodass auch dieses notwendige Übel relativ glimpflich vonstattenging. Umso früher konnten wir viele altbekannte Gesichter des gemeinsamen Zeltplatzbewohners KPS UUlm wiederbegrüßen, uns mit einigen kühlen Ulmer Bieren versorgen lassen und uns auf die traditionelle Neulingstaufe freuen. Diese wurde auch alsbald vom Master of Ceremony „DJ Sebo Rokks“ eingeläutet, mit tatkräftiger Unterstützung von Bihnzeps und FabbelBabbel. Auf die genauen Bestandteile eines jeden Wettkampfs und die Platzierungen näher einzugehen, würde den Rahmen dieses Berichts (und noch mehr die kognitiven Fähigkeiten der Redakteure unter Alkoholeinfluss) sprengen. Daher sei an dieser Stelle nur kurz zusammengefasst, dass es sehr unterhaltsam, ein bisschen eklig, sportlich, teamfördernd, nass, etwas langatmig (!), feucht-fröhlich, lustig und noch so vieles mehr (was wiederum die rhetorischen Fähigkeiten der Redakteure sprengt) war. Zu warnen seien die zukünftigen Jahrgänge vor dem aufgetretenen Machtmissbrauch durch den Ältestenrat! Diese alten Säcke haben (völlig zurecht!!!) nach reiner Willkür Strafschnäpse verteilt und das junge Aachener Gemüse abgefüllt (#weilwirskönnen). Nachdem dann auch die beiden am Morgen verloren geglaubten Suffköppe den Weg über verschiedenste Verkehrsmittel zur Eurokonstantia gefunden haben, wurden die Grills angefeuert und die Truppe mit ein bisschen Grundlage versorgt. Zu den weiteren Aktivitäten des Abends sei nur gesagt, dass sie seeeeehr viel Alkohol, ein wenig Seewasser und böse Zungen munkeln auch vereinzelnde körperliche Annäherungen beinhalteten.

 

Tag 2 (FR):

Freitagmorgen wurde die müde Meute mit dem traditionellem „Guten Morgen Sonnenschein“, das lautstark über alle Lautsprecher lief, geweckt. Davon hatten auch die KPS UUlm und linken Nachbarn, die KöKos aus der Domstadt Köln, etwas, sodass man sich gemeinsam auf den Weg zum Frühstück machen konnte – zumindest diejenigen, deren Mägen schon wieder für feste Nahrung bereit waren. Der Rest hielt sich an der hopfenhaltigen Flüssignahrung fest – genug hiervon ist schließlich auch eine Mahlzeit. Hat man in die Gesichter der Aachener Recken und Reckinnen geschaut, sah man, dass die ein oder andere Nacht etwas kürzer ausgefallen ist (also alles so, wie geplant). Vom Frühstück ging es direkt auf die Handballplatte (naja… eher wilde Wiese), (viel!!!) Harz an die Flossen und ab flog die Kugel durch die Luft (nicht nur die Kugel flog… auch der ein oder andere Spieler konnte sich vor Ekstase ob des Hochqualitätshandballs und Geschwindigkeit auf dem nassen Rasen nicht auf den Beinen halten). Das dritte Team der RWTH (Team Dom) enttäuschte auf voller Linie und gewann tatsächlich zwei Spiele, holte dann noch einen Punkt und entsprach nur im letzten Spiel den Erwartungen und verlor endlich. Das machten die Teams RWTH 1 (Team Klenkes) und 2 (Team Krone) schon besser und entsprachen allen an sie gestellten Erwartungen – Loser auf voller Linie! Damit hatten alle Teams das Pech am nächsten Tag spielen zu müssen (Au Banan!!!). Positiv hervorzuheben ist das Auftreten der Aachener SpielerInnen am Spielfeldrand – alle Spieler (auch die Verräter unter uns) wurden lautstark unterstützt und Freundschaften zu anderen Unis wurden durch verbale Aussagen verbessert und bestärkt. Trotz des A*schkalten Wetters!!! (Brrr!!!) zog es alle gemeinsam nach den Spielen ins Wasser, wo AC-Ingo Flamingo II das erste, und leider auch letzte Mal, im Bodensee schwimmen durfte (evtl. könnte es sein, dass vielleicht ein paar viele… naja, reden wir nicht drüber). Im Verlauf des Abends hat man die Aachener in der Dusche antreffen können (20 Leute in einer 6er Dusche, wo nur 4 Duschen funktionieren?! Null Problemo! Da geht noch was!). Alles was bei dieser Duschparty passiert ist, bleibt in Konstanz! Danach erfolgte endlich die langersehnte Fütterung der Raubtiere mit artgerechter Nahrung (Pizzaaaaaaaaa!!! <33333!) bevor sich die Gruppe ein bisschen verlief. Einige feierten  die Rocknight im Zelt,  andere gingen schwimmen oder sind einfach im Sitzen vor unseren Zelten eingeschlafen.

 

Tag 3 (SA):

Nachdem die offizielle Nachtruhe um sechs Uhr überstanden war (die Security hat schließlich erlaubt die Musik auf volle Lautstärke aufzudrehen), konnte man sich wieder in einem provisorisch geflickten Campingstuhl zurücklehnen und sich vollkommen dem einzig verfügbaren Hitmix widmen, dem drei unermüdliche Aachener und Ulmer Athleten mit voller Begeisterung lauschten. Hits wie „Tiefkühlpizza“ entfalten schließlich erst nach mehrmaligem Hören ihre wahre Wirkung, dadurch gefördert, dass die Kassette (ja, richtig gelesen: KASSETTE!) zurückgespult und nicht umgedreht wurde. So ist man aktiv 45 Minuten lang anderer Musik ausgewichen. Diese ständige Wiederholung veranlasste dann auch andere Athleten (mehr oder weniger freiwillig) das Zelt zu verlassen und zu überprüfen, obdas Licht im Kühlschrank noch brannte. Zudem wurden aus einem Hut kleine Aufgabenzettelchen gezogen, die jeder bestehen musste. So wurden vor allem die Trink- und Gesangskunst noch einmal auf die Probe gestellt, bevor es anschließend zum gemeinsamen Frühstück ging. Gestärkt ging es zurück zum Handballspielbetrieb. Doch unseren erfolgsallergischen Mannschaften war der Turniersieg nicht vergönnt, sodass es dieses Mal heißt nächstes Jahr wiederkommen und bessermachen. Im Spiel um Platz 2X wollte sich die französische Gegnerseite leider nicht auf ein handballgerechtes Flunkyballturnier zur Entscheidung des Unentschiedens nach regulärer Spielzeit einlassen. Das 7m-Werfen entschieden die Franzosen für sich und hat uns damit die Verlegenheit abgenommen einen Sieg mit nach Hause zu nehmen (der erfolgte dann leider doch noch im nächsten Spiel, deswegen lassen wir das hier unter den Tisch fallen). Das 2. Team der Öcher musste gegen die Konstanzer Piraten antreten, die den Öcher Kapitän Fabse gekapert hatten. Nicht nur die Leistung auf dem Feld, sondern dieses Mal auch der Ansporn, die belgischen isotonischen Tropfen vor dem Zurückfahren zu bewahren, zeigten ausbaubaufähiges Potential. Glücklicherweise sind unsere Mannschaften noch alle sehr jung, sodass mit ein wenig mehr Training viel erreichbar sein wird. Da das natürlich vollkommen unparteiische Gespann am Zählerstand aus Aachen eventuell einige Fehler gemacht hat (es stand zum Ende unentschieden), wurde den Piraten der Sieg zugesprochen. Alle weiteren sportlichen Ergebnisse werden aus Gründen der Verschwiegenheitspflicht unter Verschluss gehalten. Zurück am Zeltplatz bot sich den Öchern ein Bild der Zerstörung, die vier (im Schweiße unseres Angesichts aufgebauten und zusammengepuzzelten) Pavillons hatten die Winde nicht überlebt und erschlugen die UUlmer Zelte. Kurzerhand wurde daher beschlossen alle mitgebrachten Zeltstangen und -planen im Container zu beerdigen (vielleicht wurde auf dieser Beerdigung ein kleines Freudentänzchen aufgeführt). Zum Abschluss der Sportlichkeiten gab es eine Club Night im Konstanzer Club “Berry’s”. Da auf dem Sportgelände zur selben Zeit der lang bekannte Öcher Schlüsselspieler „DJ Sebo Rokks“ auflegte, war für die meisten klar, wo man die Nacht verbringen würde, bevor am nächsten Tag die Zerstörung zurückgebaut wurde und der Öcher Chaostrupp wieder in die Heimat reiste.

 

Gegen Abend verbreitete sich dann das Gerücht um den Mann mit der roten Fliege. Die Ulmer meinten, sie hätten da wohl irgendetwas gesehen.

Somit endete der Hauptteil der diesjährigen Eurokonstantia, die trotz mehrerer Unwetterwarnungen so gut wie reibungslos verlief und sicherlich schon Lust auf nächstes Jahr gemacht hat.

Bis zum nächsten Jahr,

dav
dav