Am ersten Juniwochenende 2015 hatten die Kölner Frühsportler vom ASV zu den 9. Disc Days Cologne (DDC) gerufen. Die räumliche Nähe und traditionell hochkarätige Besetzung dieses Ultimate Turniers wollten wir Frizzly Bears natürlich ausnutzen, um unsere Outdoor-Saison ins Rollen zu bringen. Deshalb machten sich am Samstagmorgen 21 Spieler und 10 Spielerinnen aus Aachen und Umgebung auf zum Sportpark Köln-Müngersdorf. Dieses Jahr fehlten bei einigen der deutschen Open-Mannschaften, wie auch bei uns, mehrere starke Spieler, weil gleichzeitig ein Trainingslager von Inside-Rakete (Deutsches Open Nationalteam) stattfand.
Das Frizzly Bears Open-Team war auf den 3. Platz im Pool mit den 7 Schwaben (Stuttgart), The Big EZ (Wien) und Gravity (Dublin) gesetzt. Im ersten Spiel gegen die 7 Schwaben hat die D-Line sofort gezeigt, dass wir mehr wollten. Durch hartnäckige und konzentrierte Arbeit konnten viele Fehler der Gegner provoziert werden und mit den erspielten Break-Punkten stieg die ohnehin gute Stimmung. Schließlich gewannen wir 13 : 5.
Im zweiten Spiel gab es für einige Spieler die erste internationale Erfahrung. The Big EZ aus Österreich spielte einen auf Athletik basierenden Stil, dem wir durch unseren großen Kader mit ständigem Wechseln begegnen konnten. Zunächst wurde getradet, aber später im Spiel gewannen wir auch in diesem sehr intensiven Spiel mit solider Offence und nicht nachlassender Defence die Oberhand und konnten ein 13 : 9 für uns verbuchen. Nach dem Spiel wurde natürlich die Damenmannschaft in ihren Poolspielen angefeuert.
Der nächste Gegner namens Gravity war im Vorfeld nicht einzuschätzen. Die fröhlichen Dubliner spielten oft einen horizontalen Stack, spielten sich aber oft nicht präzise genug zu. Nach der frühen Führung, mussten wir aufpassen, dass wir die Anspannung nicht verlieren und so den Gegner stärken. Da uns dies gelang, wurden wir erneut mit einem 13 : 5 Pool-Sieger und waren in der oberen Hälfte des Gesamtfeldes angekommen.
Im Viertelfinale warteten die starken und ambitionierten Frank N (Region Franken) auf uns. Auch hier waren wir zuerst mit zwei Breaks vorne und tradeten dann Punkte. Zur Mitte des Spiels wurden allerdings ein paar Pässe abgefangen, sodass wir die Führung verloren und in Rückstand gerieten.
Am Ende schafften wir es dank Power-Lines in einem engen Fight und mit Breaks auf beiden Seiten, Frank N im Universe-Point doch noch mit 10 : 9 zu besiegen und ins Halbfinale einzuziehen.
Die Aachener Damen hatten derweil mit kleinem Kader und effizientem Spiel (10 Leute) mit Siegen über Gravity (Dublin, 15 : 5) und Heidees (Heidelberg, 11 : 6), sowie einem Unentschieden 9 : 9 gegen die Chicas (München) ebenso ihren Pool gewonnen. In ihrem Viertelfinale trafen sie auf SYC (London) und konnten ähnlich knapp wie die Jungs 9 : 7 gewinnen. Am Sonntag (7. Juni) spielten wir also jeweils Halbfinale gegen Prague Devils (Prag) bzw. die deutsche Damen Masters Nationalmannschaft.
Das Open-Team konnte die erfahrene und eingespielte Offence der Gegner nicht so wie am Vortag zu Fehlern zwingen, wodurch mit den Devils etwa die ersten 10 Punkte getradet wurden. Durch weniger Übung und vielleicht ein etwas schmaleres Feld bedingt, gerieten wir gegen die tschechische Zonenverteidigung mit ein paar Breaks in Rückstand. Da die Prager Offence auch bei den langen Pässen trotz Power-Line komplett fehlerlos blieb, konnten wir nicht genügend Breaks zurückholen und haben am Ende mit 10 : 15 verloren.
Bei den Damen machte sich gegen die Masters Nationalmannschaft der kleine Kader bemerkbar, sodass man sich mit einer knappen 8 : 10 Niederlage auf dem Center-Court zufrieden geben musste.
Umso mehr wollten beide Aachener Mannschaften gegen die andere Mannschaft aus Prag, die Terrible Monkeys, bzw. das polnische Damen Nationalteam mit einem Sieg nach Hause fahren. Parallel spielend, misslang dies unseren beiden Mannschaften jedoch trotz viel Einsatz auf dem Feld und an der Sideline. So wurden die Open-mannschaft mit 10 :14 und die Damen mit 6 : 9 im letzten Spiel jeweils Vierte von sechzehn Teams. In Summe Aachen die „beste Stadt“ bei den diesjährigen Disc Days Cologne.
Turniersieger wurden Wall City (Berlin) im Universe-Point vor Prague Devils (Prag) und Terrible Monkeys (Prag) in der Open-Division und die belgische Nationalmannschaft vor der deutschen Masters-Nationalmannschaft und der polnischen Nationalmannschaft in der Damen-Division.
Bei warmem Wetter und gewohnt guter Turnier-Organisation erlebten wir in Köln guten Spirit und viel Einsatz bei uns und unseren Gegnern. Für die Herren war es das erste hochkarätige, internationale Turnier in der Saison mit Open-Teams aus Deutschland, Niederlande, Belgien, Österreich, Tschechien und Irland und Damen-Teams aus Deutschland, Belgien, Polen, England, Irland, Österreich und der Schweiz. Darum sind mit unseren Platzierungen zufrieden und stolz auf die gute Einfügung der Neuzugänge und Pick-Ups in beiden Teams. Zum Abschluss wurde in Aachen gemeinsam im Labyrinth zu Abend gegessen.
Jetzt gilt es in Aachen weiterzuarbeiten und die gleiche Intensität vom Turnier ins Training zu bringen, damit es bei den nächsten Turnieren noch weiter nach oben gehen kann.
Mattias Berwanger