Ice Emperors Aachen belegen zweiten Platz bei Internationalem Eishockeyturnier in Belgien
Bereits zum zweiten Mal nahm die Eishockeymannschaft der RWTH und FH Aachen am international besetzten Hitmen Cup in Heist-op-den-Berg (Belgien) teil.
Schon mittags machte sich am Karfreitag eine Vorhut der Mannschaft mit Kleinbus und Campingwagen bewaffnet auf den Weg nach Westerloo in Belgien, um auf dem Campingplatz das Quartier aufzuschlagen und die gemieteten Camperhütten zu beziehen. Nach einer kleinen Stärkung vom Grill ging es direkt weiter nach Heist-op-den-Berg. In der dortigen Eishalle fand von Freitag bis Sonntag der 2te Hitmen Cup statt, ausgerichtet von der Amateurmannschaft des ansässigen Profi-Eishockeyclubs Olympia Heist. Nachdem die Aachen Ice Emperors im letzten Jahr bereits einen hervorragenden 3. Platz belegen konnten, wollte man diesmal, erneut vertreten mit einem starken Kader, wieder oben mitspielen und zum Saisonabschluss zeigen, wofür man die Saison über trainiert hatte.
Das erste Spiel am Freitagabend fand gegen die Mannschaft Roter Stern Kriegsdorf aus Troisdorf in der Nähe von Bonn statt. Während die Troisdorfer wohl noch erschöpft von der Anreise waren, präsentierten sich die Aachener „Emps“ bereits im ersten Spiel hochmotiviert. Aufgrund einer ausgezeichneten Chancenverwertung konnte die Mannschaft des Roten Stern mit 9:0 in die Kabine geschickt werden.
Nach einer kurzen Pause, in der die anderen Mannschaften beobachtet wurden, stand dann das zweite Spiel des Abends gegen das Team aus Saint Ouen (FRA) an. Die Franzosen, mit welchen man sich auch die Umkleidekabine teilte, hielten anfangs gut mit. Aber wieder konnten die Aachener ihre Chancen gut nutzen und setzten sich somit ungefährdet mit 4:1 durch. Zum Abschluss des Tages wurde für die ganze Mannschaft Pizza bestellt, ehe es zurück zum Campingplatz ging, wo bald die Nachtruhe eingeläutet wurde.
Am Samstag standen für die Ice Emperors drei Partien auf dem Programm. Zu früher Stunde, nach einer etwas kurzen Nacht und einem ausgiebigen Frühstück auf dem Campingplatz, standen die Emps gegen die Crusadors Den Haag (NED) auf dem Eis. Obwohl die Niederländer zu einigen Chancen kamen, von denen die meisten durch den gut aufgelegten Torhüter der Emps, Sebastian Strangfeld, entschärft wurden, konnten sich die Aachener schließlich mit 4:2 durchsetzen.
Nach einer Pause stand dann das zweite Spiel des Tages gegen Russian Spirit an, ein Brüsseler Team, welches ausschließlich aus russisch-stämmigen Spielern besteht – wobei Russland unter Eishockeykennern als das Land mit den besten Spielern gilt. Das Team hatte im bisherigen Turnierverlauf – wie die Ice Emperors – alle Spiele gewinnen können und war mit einer Vielzahl guter Spieler bestückt. Doch die Aachener erkämpften sich von Anfang an gute Gelegenheiten und gingen sogar mit 1:0 in Führung. Im weiteren Verlauf der zunehmend hitzigeren Partie erarbeiteten sich die Russen ein Chancenplus, wobei auch die Emps immer wieder zu guten Angriffen kamen. Am Ende musste man leider den Ausgleich hinnehmen und es ging mit einem 1:1 Unentschieden vom Feld. Nach einer Mittagspause, in der man vom Veranstalter mit Fritten und Gulasch versorgt wurde, stand das letzte Spiel des Samstags an. Gegner war das Team der Rainman Allstars, einer europäischen Auswahl mit erfahrenen Spielern, hauptsächlich aus Bayern und Tschechien. Die Emperors zeigten sich, anders als in den Spielen zuvor, unkonzentriert und erste Erschöpfungserscheinungen machten sich breit. So konnte das Rainman Team seine Erfahrung voll und ganz ausspielen und die Aachener mit 1:3 besiegen. Im Anschluss fuhr man zurück zum Campingplatz, wo gemeinsam gegrillt und der Abend am Feuer verbracht wurde. Für einige war der Abend danach noch nicht vorbei und man fuhr in die benachbarte Stadt, um noch für einige Stunden die Kneipen unsicher zu machen.
Am Sonntagmorgen stand das letzte Gruppenspiel auf dem Programm. Gegner waren die Blackburn Falcons aus England, die mit einem Trikot aufliefen, welches stark an das der Adler Mannheim erinnerte. Obwohl es für einige Spieler noch etwas früh war, zeigten die Aachener ein gutes Spiel und setzten sich, auch dank ihres erneut hervorragend aufgelegten Torwarts, mit 3:0 durch. Da man in der Vorrunde nur eine Niederlage und ein Unentschieden zuließ und ansonsten alle Spiele gewann, fand sich das Aachener Team auf dem ersten Gruppenplatz wieder und stand somit im Halbfinale.
Nach einer Mittagspause, in der man sich mit Spagetti Bolognese stärkte, ging es gegen die Spangdahlem Sabres, einem Team von US-Soldaten aus der Eifel, um den Einzug ins Finale. Erneut standen die Torhüter im Mittelpunkt. Während die Emperors sich im Angriff ein deutliches Übergewicht erarbeiteten, aber immer wieder am überragenden US-Goalie scheiterten, konnte der eigene Torwart hinten alle Konter der Amerikaner abwehren. Die verdiente 1:0 Führung etwa zur Hälfte der Partie wurde mit großem kämpferischem Einsatz verteidigt und so reichte am Ende dieses entscheidende eine Tor für die Aachener zum Sieg. Die Freunde war riesig: nicht nur, dass man sich erfolgreich beim Vorjahressieger revanchiert hatte – man stand zum Abschluss des Turniers auch noch im Finale.
Gegner dort war wieder das russisch-belgische Team Russian Spirit. Nachdem die Russen in der Gruppenphase den einzigen Punktverlust gegen die Aachener hinnehmen mussten, hatten sich beide Seiten für das Finale einiges vorgenommen. Gespielt wurde, im Gegensatz zur Vorrunde, mit gestoppter Zeit bei Spielunterbrechungen. Beide Teams schenkten sich von Anfang an nichts. Trotz gutem Beginn der Aachener lag man früh zurück, da es dem Gegner mit einem Sonntagsschuss gelang, den Torhüter zum 0:1 zu überwinden. Doch davon unbeeindruckt kämpften die Ice Emperors weiter und ließen sich weder von der ruppigen Spielweise, noch der lautstarken Fanunterstützung des Gegners verunsichern. So gelang in eigener Unterzahl der umjubelte Ausgleichstreffer. Anschließend war Russian Spirit wieder am Drücker und erzielte dank ihrer schnellen Spieler zwei weitere Tore zum 3:1.Die Emperors gaben sich jedoch nicht auf. In der Endphase der Partie warfen sie alles nach vorn, der Gegner wusste sich nur noch durch Fouls zu helfen. Das folgende Überzahlspiel wurde gut aufgezogen und der Torhüter von Russian Spirit lag unter Dauerbeschuss. Ein Treffer sollte dennoch nicht fallen. So setzte man alles auf eine Karte und brachte einen Extraspieler, der den eigenen Torhüter in den letzten Minuten ersetzte, doch auch diese Maßnahme half nicht mehr, das Tor war wie vernagelt. So musste man sich dem verdienten Turniersieger Russian Spirit am Ende mit 3:1 geschlagen geben.
Nach einer kurzen Phase der Enttäuschung war man während der anschließenden Siegerehrung doch sehr zufrieden mit der gezeigten Leistung. Nach den 3. Platz im Vorjahr und dem diesjährigen 2. Platz hofft man, im nächsten Jahr wieder an die Leistung anknüpfen zu können und vielleicht den Sprung nach ganz oben zu schaffen. Ein Wochenende, an dem man viel Spaß auf und neben dem Eis hatte und auch Freundschaften mit anderen Teams schließen konnte, ging mit der Fahrt zurück nach Aachen vorbei. Wir danken den veranstaltenden „Hitmen Heist“ und würden uns freuen, im nächsten Jahr erneut Gast in Belgien zu sein.
-Robert Breuer